Blähungen & Völlegefühl – Wenn der Bauch drückt und nichts mehr passt

Ein aufgeblähter Bauch kann unglaublich unangenehm sein. Der Bauch spannt, man fühlt sich schwer, manchmal sogar so, als würde man gleich platzen. Viele Menschen beschreiben das Gefühl, „wie ein Ballon“ zu sein – oft ist die Wölbung des Bauches sogar sichtbar. In den meisten Fällen steckt nichts Gefährliches dahinter, doch die Beschwerden können das tägliche Leben spürbar belasten.

Blähungen entstehen, wenn sich im Darm zu viel Gas ansammelt. Das kann viele Ursachen haben. Häufig ist es schlicht Luft, die wir unbemerkt schlucken – etwa beim hastigen Essen, beim Sprechen während des Essens oder beim Trinken kohlensäurehaltiger Getränke. Auch bestimmte Lebensmittel fördern die Gasbildung. Vor allem ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Hülsenfrüchte, Kohl oder bestimmte Obstsorten wie Äpfel oder Birnen können den Darm besonders aktiv werden lassen. Während einige Menschen solche Lebensmittel problemlos vertragen, reagieren andere empfindlich – jeder Darm ist anders. Auch Zuckerersatzstoffe wie Sorbitol, die in „Light“-Produkten oder zuckerfreien Kaugummis enthalten sind, können zu Blähungen führen.

Mitunter steckt hinter einem geblähten Bauch auch eine träge Verdauung. Wenn der Stuhl zu lange im Darm bleibt, bilden sich dort vermehrt Gase. Bewegung, ausreichend Flüssigkeit und eine Ernährung mit individuell gut verträglichen Ballaststoffen helfen dem Körper, wieder in Rhythmus zu kommen. In seltenen Fällen sind neu auftretende oder sehr starke Blähungen jedoch ein Warnzeichen. Wer zusätzlich unter veränderten Stuhlgewohnheiten, Blut im Stuhl oder unerklärlichem Gewichtsverlust leidet, sollte dies unbedingt ärztlich abklären lassen, um ernsthafte Ursachen wie eine Darmerkrankung auszuschließen.

Oft findet sich bei langanhaltenden Beschwerden keine klare körperliche Ursache. Dann liegt möglicherweise ein Reizdarmsyndrom vor – eine funktionelle Störung, bei der der Darm besonders empfindlich auf bestimmte Reize reagiert. Betroffene spüren Blähungen, Bauchschmerzen und Völlegefühl, obwohl organisch alles in Ordnung ist.

Auch die Darmflora spielt eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden. Unsere Verdauung hängt eng mit den Bakterien im Darm zusammen. Gerät dieses Gleichgewicht aus dem Lot, etwa durch Stress, Antibiotika oder ungesunde Ernährung, kann das zu Blähungen führen.

Doch nicht nur die Ernährung beeinflusst, wie wohl sich unser Bauch fühlt. Auch unser Lebensstil spielt eine Rolle. Ein hektischer Alltag, Zeitdruck und Sorgen wirken sich direkt auf die Verdauung aus – der Darm reagiert sensibel auf seelische Belastungen. Achtsames Essen, regelmäßige Bewegung und bewusstes Atmen können den Bauch ebenso beruhigen wie eine ruhige, ausgewogene Ernährung.

Blähungen sind also meist harmlos, aber sie sind ein Zeichen, dass unser Verdauungssystem aus dem Gleichgewicht geraten ist. Wer sich die Zeit nimmt, seine Ernährung zu beobachten, den Körper besser kennenzulernen und achtsam mit sich umzugehen, kann viel tun, um den Bauch wieder zu entlasten.

Ein gesunder Darm ist die Grundlage für ein gutes Bauchgefühl – und für mehr Leichtigkeit im Alltag.


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